JetPower zu Besuch bei Emmerich und Richard Deutsch
Im Großmodellbau sind die elektronischen High Tech-Produkte von PowerBox Systems nicht mehr wegzudenken. Sie sind fein säuberlich auf die Bedürfnisse ambitionierter Modellbauer zugeschnitten. Aber wer entwickelt dieses feine Zubehör und wo wird es hergestellt? Unser Autor Knut Huk hat in Donauwörth hinter die Firmentore geschaut.
Wer ein Urgestein des Flugmodellbaus sucht, der findet in Emmerich Deutsch einen der besten Vertreter dieser Art. Seit seiner Jugend ist er unserem interessanten Hobby verfallen. Also lag es nahe, nach seiner Zeit als Fahrlehrer bei der Bundeswehr und einer anschließenden kaufmännischen Ausbildung sein eigenes Modellbaugeschäft zu eröffnen. Die Modellbauer in Donauwörth und Umgebung waren 1983 froh, dass es in der Hindenburgstraße 19 endlich einen Modellbauladen gab. Emmerich Deutsch war der einzige Händler im Großraum, der von der Modelleisenbahn, Plastikbausätzen bis zu Flugmodellen und Fernsteuerungen alles anbot. Darüber hinaus baute er noch seinen eigenen Modellflugplatz in der Nähe von Buchdorf, um seinen Kunden bei Bedarf auch das Fliegen beibringen zu können. Die Aufstiegserlaubnis gestattete das Fliegen bis Sonnenuntergang, damit auch nach Ladenschluss noch geschult werden konnte. Kundenbetreuung war Emmerich Deutsch schon damals sehr wichtig und diese Praxis sollte sich später auch auszahlen. Um den Modellsport weiter zu verbreiten, organisierte der 1951 geborene Schwabe diverse Veranstaltungen und Wettbewerbe unter Beteiligung der Hersteller in allen Sparten des Modellbaus.
Für den Autodidakten im Bereich Elektronik ist Qualität und Sicherheit immer Ziel seiner Arbeit gewesen und bis heute geblieben. Mit dem Beginn der Großmodellfliegerei durch Piloten wie z. B. Stefan Wurm und Robert Fuchs wuchsen die Anforderungen an die Fernsteuersysteme. So begann er Servos für sie zu tunen, um sie den gestiegenen Belastungen anzupassen und das Fliegen sicherer zu machen. Auch die erste Akkuweiche – der Powerschalter – wurde in dieser Zeit entwickelt. Ein weiteres Problem war der Signalverlust aufgrund der langen Kabel und der Mehrfachbelegung der Empfängerausgänge. Dies führte zur Entwicklung der Impulsverstärkung durch seinen Sohn Richard, der die Entwicklung übernahm. Tagsüber wurde im Laden verkauft und nachts lötete Emmerich Deutsch in seiner Werkstatt eigenhändig seine Produkte.
Raumnot und Schäden durch immer wiederkehrende Donauhochwasser zwangen 1990 zu einem Umzug ins Zentrum von Donauwörth. Hier wurde kurzerhand ein Gebäude in Eigenleistung entkernt und für die Ansprüche eines modernen Modellbaugeschäfts wieder aufgebaut. Im Zuge der erweiterten Produktpalette wurde der Modelleisenbahnbereich aufgegeben und die Produktion der Elektronik in die frei gewordene erste Etage verlegt. Im Jahre 2002 wurde aus Modellbau Deutsch die Firma PowerBox Systems GmbH. 2007 erfolgte der Umzug in den neu erbauten Firmensitz in der Ludwig-Auer-Straße im Industriegebiet von Donauwörth.
Neben den inzwischen 19 Angestellten im Donauwörther Werk und zwei weiteren Mitarbeitern in der Zweigstelle Jacksonville / Florida ist auch Sohn Richard in den Betrieb seines Vaters 2007 ganz eingestiegen. Seine Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker nutzte er …
Den vollständigen Beitrag, sowie ein Interview mit Emmerich und Richard Deutsch lesen Sie in JetPower 3/2020