Mit der Hawker Sea Hawk kam Gerd R. Biller schon früh in engen Kontakt und hat demzufolge eine ganz besondere Beziehung zu dieser Maschine. Als er in der MFI die Neuheiten-Ankündigung eines Holzbausatzes des Jet-Oldies entdeckte, griff er trotz wohl gefülltem Hangar kurzentschlossen zu. Allerdings gab es vor dem Erstflug noch die eine oder andere Hürde zu nehmen, denn ganz ohne Problemzonen kommt die Sea Hawk von RBC-Kits nicht aus …
Ein Holzbausatz von RBC-Kits
mit gewissen Problemzonen
Das Modell
Nach einer kurzen Periode des Zweifelns, eigentlich wollte ich kein Modell mehr bauen, der Hangar ist reichlich voll, konnte ich mich nicht mehr beherrschen und schlug zu. Im Karton aus Holland fand sich u. a. eine Werkstoffpackung, ein CAD-Plan, ein tiefgezogenes Rumpfoberteil und die tiefgezogenen Formteile zum Bau der Luftführung und Rumpfspitze. Eine CD mit Bauanleitung und Baustufendarstellung war ebenfalls enthalten. Die Werkstoffpackung bestand u. a. aus Brettern aus Sperrholz und Balsa unterschiedlicher Stärken. Diese Bretter enthielten die gefrästen Spanten, Rippen und Stringer. Die Beplankung lag in Form von Balsastreifen bei. An technischen Daten nennt die Zeichnung Hinweise zu den Ruderausschlägen, zum Antrieb und Fahrwerk, aber keinerlei Angaben zur EWD oder Schränkung. Lediglich das Höhenleitwerk ist mit 1° Anstellung eingezeichnet. Da ich in den letzten 20 Jahren kein Modell mehr aus einem solchen Bausatz gebaut habe, studierte ich zunächst die CD und hielt mich weitestgehend an die Anleitung. Im Folgenden beschreibe ich deshalb nur die meiner Meinung nach wichtigsten Abweichungen, Highlights bzw. Kritikpunkte.
Leitwerke
Höhen- und Seitenleitwerk bauten sich schnell, aber nachdem das Höhenleitwerk im Seitenleitwerk auf ca. halber Höhe gelagert ist, tauchte schon ein erster kritischer Punkt auf. Tragende Bauteile der Verbindung sowie der Montage des gesamten Leitwerks auf dem Rumpf sind zwei Rundhölzer. Diese finden aber in der Höhenflosse wenig feste Umgebung. Die Leitwerke sollen ja später rechtwinklig zueinander sitzen und vor allem soll die Anstellung des Höhenleitwerks von 1° eingehalten werden. Im Rahmen moderner CAD-Konstruktionstechnik und CAM-Frästechnik könnte man hier bessere Lösungen erwarten. Die Konstruktion ist sehr rustikal. Sie birgt auch für den erfahrenen Modellbauer erhebliche Fehlerquellen, weil die Rundhölzer im Material des Höhenleitwerks kaum präzise Fixpunkte finden und eine feste und rechtwinklige Lagerung eher Glückssache ist. Ich habe hier so gut es ging nachgebessert. Die Servos für Höhe und Seite sitzen in der Seitenflosse. Ich habe sie so installiert, dass sie zugänglich bleiben.
Rumpf
Nach dieser Feststellung habe ich zunächst die Tragflächen übersprungen und mit dem Rumpf begonnen. Das Spantengerüst fügt sich schnell und dank der enthaltenen Stützen einigermaßen genau zusammen. Schade ist allerdings die teilweise schlechte Balsaqualität. Manche Spanten sind so weich, dass sie schon vor der Montage brechen. Auch gibt es Schwächungen an unnötigen Stellen. Dort, wo man die Vorzüge der CAD-Konstruktion voll ausspielen könnte, z. B. bei den Ausschusskanälen, fehlen die Bohrungen und man muss ihre Lage im Raum mühselig selbst ermitteln. Etwas ungewöhnlich erscheint die Steckung der Tragflächen. Sie erfolgt mit zwei Rundhölzern je Fläche. Die Taschen dafür werden aus den Rumpfspanten gebildet. Im Ergebnis einfach und stabil.
Wiederum im Zeitalter von CAD nicht ganz plausibel sind die Details des Antriebsstrangs. Empfohlen wird ein Impeller der Midi-Klasse. Ohne weitere Hinweise zu seiner Befestigung soll dieser wohl ohne die üblicherweise daran befindlichen Befestigungsstege eingebaut werden. Ließe man sie dran, säße der …