Die Boomerang-Modelle zählen zu den klassischen Einsteiger- und Allroundjets, um die es in den letzten Jahren sehr still geworden war. In England von Alan Cardash konstruiert und von Ripmax in Europa vertrieben halfen sie auf der ganzen Welt zur schnellen Verbreitung der neuen Jetfliegerei. Nachdem es lange Jahr still um die Boomerangs war, wurde jetzt die Serie vom Boomerang vom Boomerang Sprint, Boomerang Elan und Boomerang Super Elan mit der Version 2 neu aufgelegt. Wobei sich die Modelle auch 20 Jahre nach ihrem ersten Auftritt in der noch jungen Jetszene großer Beliebtheit erfreuen.
Die Geschichte des Boomerang
Doch bevor wir uns mit dem Modell beschäftigen, lassen wir Alan Cardash erzählen, wie der oder die Boomerangs enstanden sind: Alles begann 2001, als mein Kangaroo-Jettrainer und die darin befindliche Simjet-Turbine kurz nach meiner Rückkehr aus Florida wegen eines Funkausfalls ein trauriges und totales Ende fanden (ehrlich!). In einem erwartungsvollen Moment hatte ich mich Anfang 2001 entschlossen, zu Florida Jets zu gehen.
Als ich all diese beeindruckenden Modelle mit ihren großartigen Lackierungen sah, wurde ich richtig ehrgeizig. Ich wollte so etwas wie eine BVM Bandit, nur etwas preiswerter haben! Ich ersetzte den Simjet durch eine JetCat P80 und stieß auf das Sonderangebot eines Cyclone-Bausatzes. Ich gab mir viel Mühe mit der Lackierung und den Details und ging sogar so weit, einem Verein beizutreten, der auf einer Hartpiste flog, denn es war klar, dass dieses Modell nicht auf dem etwas holprigen Rasenplatz meines Vereins geflogen werden konnte.
Es war wunderschön, aber nachdem ich es eine Weile geflogen war, dämmerte mir, dass dies nicht meine Art des Fliegens war. Ich fand die eingeschränkte Manövrierfähigkeit schnell langweilig. Abgesehen von Rollen, großen Loopings und weiten Kurven war es vor allem die hohe Geschwindigkeit, die dem Piloten einen Kick gibt. Von Horizont zu Horizont in fünf Sekunden. Wahnsinn! Aber für mich war der Reiz nach dem zwanzigsten Tiefpass vorbei. Ich wollte, dass mein Flugzeug mehr kann und in der Lage ist, wiederholt von einem holprigen Rasenplatz zu starten, ohne dass ich ständig auf das Fahrwerk achten muss. Ich deshalb den Cyclone ohne Bedauern verkauft.
Ich beschloss, meinen eigenen Jet zu entwerfen. Die Eigenschaften, die ich haben wollte, standen für mich schnell fest. Das Flugzeug musste in der Lage sein, auf unserem typischen englischen Clubgelände bequem zu starten und zu landen, selbst in höherem Gras. Ein kurzer Start und eine niedrige Landegeschwindigkeit waren unerlässlich. Wölbklappen, die gleichzeitig als Bremsklappen fungieren sollten, um kontrollierbare, aber langsame steile Landeanflüge zu ermöglichen. Außerdem wollte ich eine gute Kunstflugleistung, aber kein heikel fliegendes, nervöses Modell. Das bedeutete dicke Flügel mit einer großen Flügelfl.che und einer relativ geringen Flächenbelastung. Die Höchstgeschwindigkeit sollte düsenartig sein, aber natürlich nicht übertrieben sein. Vor allem aber sollte es ein Jet sein, mit dem das Fliegen richtig Spaß macht! Daneben stand die Einfachheit der Struktur auch ganz oben auf der Liste.
Ich wählte dicke Flügel- und Leitwerksprofile, und um die Verwendung eines Kreuzleitwerks zu vermeiden, bot sich der Einsatz von zwei Auslegern an. Das bedeutete auch, dass das Modell so zerlegt werden konnte, dass es leicht in mein Auto passte. Die Schubachse sollte genau auf der Mittellinie des Flügels liegen, das Höhenleitwerk wurde hochgelegt, um den heißen Abgasen zu entgehen. Ich zeichnete den Tragflächenplan und ließ ein Paar Schaumstoff-Tragflächen und ein Höhenleitwerk ausschneiden. Ein festes Fahrwerk mit relativ großen Rädern wurde geplant. Den Rumpf und die Rumpfseiten zeichnete ich direkt auf das Holz, und die Spanten entstanden dann mehr oder weniger von selbst. Der erste Boomerang stand ein paar Wochen später auf den Rädern. Er wurde anfangs von einen JetCat P80, später von einer JetCat P120 angetrieben. Vom ersten Flug an war klar, dass dieses Flugzeug alles konnte, was ich wollte, und noch einiges mehr.
Bei einem der Treffen der Jet Modelers Association bat ich Ali Machinchy, das Modell auszuprobieren, und ich stand nur staunend daneben, als er nach ein paar Einführungsrunden den Boomerang durch Manöver flog, die niemand einem Turbinenmodell zugetraut hätte. Mir war das Herz in die Hose gerutscht, nicht wegen seiner Flugkünste, die sind fantastisch, sondern weil ich einfach hoffte, dass das Flugzeug all den Belastungen standhalten würde, die er ihm zumutete. Offensichtlich hatte ich es …