Wer ist Fat Albert?
»Fat Albert« ist die Lockheed C-130T Hercules, die der Kunstflugstaffel Blue Angels der US Navy und Marines als Begleitmaschine dient und auch gerne »fliegender Werkzeugkasten « genannt wird. Aber nicht nur bei den Transportaufgaben bei den Verlegungen der Staffel spielt Fat Albert eine wichtige Rolle. Der »Rocket assisted Take-off« von Fat Albert ist ein Höhepunkt im Showflugprogramm. Mit acht RAZO/JATO-Raketen, die seitlich am Rumpf angebracht sind, schießt die Maschine in einem spektakulären Kurzstart nach oben. Mit darauffolgenden schnellen Vorbeifliegen, Steilkurven und Steillandungen war die auffällig lackierte Hercules der heimliche Star des Flugprogramms.
C-130T Hercules – Fat Albert
Liebevoll erhielt er von den Piloten der Kunstflugstaffel den Nickname Fat Albert. Die C-130 Hercules, Baujahr 1991, flogen ab 2001 ca. 30.000 Flugstunden im Team der Blue Angels und ging 2019 in den Ruhestand. Fat Albert wurde von Pensacola nach Forth Worth verlegt und dient heute als Bodentrainer. Als Ersatz erhielt das Blue Angels Team eine C-130J Super Hercules. Die neue Fat Albert trägt natürlich auch das markante blau-gelbe Farbkleid der Angels.
Auf meinen Geschäftsreisen in den USA habe ich bei der Airshow NAS Oceana /Virginia die Blue Angels mit Fat Albert erlebt, eine grandiose Show. Einige Jahre später, 2006 waren die Blue Angels auf Europatour bei den »Open Dagen« der Königlichen Niederländischen Luftwaffe in Leeuwarden dabei, wo es mir möglich war, von Fat Albert Bilder aus der Nähe zu schießen, wie sie mit der JATO-Raketenunterstützung in den Himmel schießt. Mit den JATO-Raketen benötigt die C-130 gerade einmal 800 Meter Startbahn, hebt nach ca. 500 Metern von der Bahn ab und erreicht in wenigen Sekunden eine Höhe von 300 Metern. Da die Raketen nicht mehr produziert werden, musste der Raketenstart aus dem Flugprogramm genommen werden. Um nicht auf den spektakulären JATO-Raketenstart zu verzichten, arbeitet die US Navy an einem Ersatzprogramm.
Das Original
Die Transportmaschine Lockheed C-130T Hercules ist mit vier Turboprop-Antrieben des Herstellers Allison versehen, wobei die Variante für die US Navy und US Marines mit Unterflügel-Zusatztanks ausgestattet werden kann. Der Schulterdecker verfügt über ein sehr robustes Fahrwerk, so dass Starts und Landungen auf Behelfspisten problemlos möglich sind. Auch kommt die C-130 auf Eis- und Schneepisten in arktischen Regionen mit speziellen Landekufen gut zurecht und mit der Druckkabine erreichte sie Flughöhen bis 9.000m.Markant bei der C-130 sind die recht breiten, jedoch kurzen Vierblatt-Propeller des Herstellers Aeroproducts Company USA. Die neueste Variante C-130J Super Hercules verfügt über sichelförmige Sechsbatt-Propeller der neuesten Generation. Die C-130 Hercules wurde Anfang der 1950er Jahre entwickelt und machte am 23. August 1954 ihren Erstflug. Die Einführung in der Truppe erfolgt 1956. Bis heute wurden über 2.500 Maschinen gebaut und sie ist mit über 60 Jahren das am längsten gebaute Serienflugzeug der Welt.
Das Modell
Die eBay-Anzeige »Bausatz Lockheed C-130 zu verkaufen« eines niederländischen Anbieters weckte im vergangenen Jahr mein Interesse. Das Geschäft war schnell abgeschlossen und nach wenigen Tagen stand DPD mit einem großen Paket vor der Tür.Was drin steckte, war die C-130T Fat Albert der Blue Angels vom Hersteller AVIOS China. Das Erste, was mir beim Auspacken auffiel, war die fein detaillierte Oberfläche der Bauteile und die dem Original entsprechende Lackierung mit dem dazu passenden Dekor. Das passt! Denn ich habe das Original so einige Male in Natura gesehen. Die Hauptbauteile der C-130, wie Rumpf, Leitwerk und Tragflächen sind komplett in EPO-Schaum gefertigt, lediglich die Anbauteile wie die Pitotrohre, Scheibenwischer und Antennen bestehen aus Kunststoff. Die bereits verbauten 14 9g-Servos müssen lediglich noch mit den Rudern bzw. Landeklappen verbunden werden.
Das demOriginal nachempfundene einziehbare Bug- und Hauptfahrwerk ist mit Sequenzern für die Fahrwerksklappen versehen, die bereits programmiert sind, so dass die Klappensteuerung der Bugradklappe der Funktionsweise dem des Originals entspricht. Die große Heckklappe wird über ein Servo angesteuert und lässt sich somit auch im Flug öffnen, um z.B. Lasten oder Fallschirmspringer abzusetzen. Die vier Motorengondeln mit den 1.000kV Brushless-Motoren und 16A-Brushless-Reglern sind fertig montiert und müssen lediglich mit den 6,6×6“ Propellern versehen werden. Auch die Vierblatt-Propeller mit Spinner sind, und das begeistert mich bei diesem Modell, dem Original sauber nachempfunden, es fehlt nicht einmal die exakte Beschriftung der einzelnen Propellerblätter.
Interessant ist die Auslegung der Landeklappen. Die beiden inneren Klappen sind lediglich als Zappklappen ausgelegt, die äußeren Klappen als Wölbklappen und werden jeweils über einen Servo-Kanal angesteuert. Somit ist es möglich, über unterschiedliche Fahrwege der Klappen deren Wirkungsweise anzupassen. Ebenfalls zur Ausstattung des Modells gehört eine umfangreiche Illuminierung in Form von starken LEDs als …