Freitag, 18. August
Anreisetag
Morgens um 4 Uhr ging es von Rheinbach auf die 853 km lange Anreise zu meinem Zielort Voghera, wo ich gegen Mittag ankam. Der erste Weg führte mich zum Flugplatz, der ca. 5 km außerhalb liegt. Dort war man noch mit der typischen italienischen Gelassenheit voll mit den Vorbereitungen beschäftigt. Es war keine Wolke am Himmel, aber mit 37° Celsius sehr heiß und nach den Wettervorhersagen würde uns dieses Wetter die ganze WM-Woche begleiten. Der Platz selbst machte einen guten Eindruck, wobei die Baumreihe gegenüber der Piste bei manchen Piloten schon ein Stirnrunzeln verursachte. Abends um 19 Uhr war die erste Mannschaftführerbesprechung, bei der festgestellt wurde, dass folgende Nationen an dieser WM teilnehmen:
Belgien, China, Deutschland, England, Frankreich, Hong Kong China, Italien, Luxemburg, Österreich, Pakistan, San Marino, Schweiz, Slowakei.
Insgesamt nahmen damit 31 Piloten in der 25 kg-Klasse (Leergewicht), 11 Piloten in der 15 kg-Klasse (Leergewicht) und 7 Piloten in der Turbopropklasse teil.
Die Turbopropklasse wurde bei dieser WM als »Demoklasse« geflogen, um zu testen, ob diese bei zukünftigen Weltmeisterschaften als weitere WM-Klasse hinzugefügt werden kann.
Samstag, 19. August
Trainingstag
Um 8:45 Uhr wurde mit den Trainingsflügen begonnen. Die Reihenfolge war ausgelost worden, wobei jeder Mannschaft pro Pilot zehn Minuten zur Verfügung standen. Das deutsche Team hatte die Startnummer 11 gezogen und damit den Vorteil, dass die Piloten die Sonne mehr im Rücken hatten. Trotz der großen Hitze gab es keinerlei technische Ausfälle und auch die Baumreihe hinter der Piste bereitete nur beim Fotografieren Probleme. Im Laufe des Tages wurde deutlich, dass wir nur sehr wenige neue Modelle bei dieser WM sehen würden. Sehr viele Piloten setzten erneut die Modelle ein, die schon bei der WM in China zu sehen waren. Das war allerdings keine Überraschung, da der Bau eines WM-Modells sich mittlerweile über Jahre hinzieht.
In der neuen Turbopropklasse setzte man auch auf bewährte Modelle. Es wurden vier Pilatus PC-21, eine Pilatus PC-6, eine Tucano T-27 und eine Turbo Raven geflogen.
Sonntag, 20. August
Eröffnungstag
Die Eröffnungsfeier begann bei fast 39° Celsius mit einer halben Stunde Verspätung, weil die Schilder für den Einmarsch der Teams noch nicht fertig waren. Aber auch das wurde, wie so vieles andere, mit der nötigen italienischen Gelassenheit gemeistert und wir sahen eine sehr schöne Eröffnungsfeier. Die Teams marschierten mit Musikbegleitung ein und wurden vom Chairman des IJMC in ihren Landessprachen begrüßt und vorgestellt. Bei der für den Nachmittag geplanten Airshow war die Concorde von Otto Widlroither die absolute Sensation. Nur schade, dass wegen der großen Hitze nur wenige Zuschauer dabei waren. Abends fand die Welcomeparty mit Buffet und Prosecco im Freien statt, die noch richtig Fahrt aufnahm, weil wir uns ja alle so lange nicht gesehen hatten und jetzt froh waren, dass es endlich wieder eine WM gibt.
Montag, 21. August
1. Wettbewerbstag
Früh um 8:30 Uhr sollte es mit den Kallibrierungsflügen für die Punktrichter und die Piloten losgehen. Aber da 8:30 Uhr nach italienischer Zeitrechnung angesetzt war, wurde es dann doch 9 Uhr, bevor es losging. Nachdem alle Fragen der Piloten beantwortet worden waren, begann der 1. Durchgang. Aufgrund der großen Hitze wurden für die Punktrichter viele Pausen eingeplant. Da keine Wolken und kein Regen in Sicht waren, konnten bis zum Abend alle geplanten Flüge durchgeführt werden. Allerdings war klar, dass der Durchgang erst am nächsten Tag beendet werden würde. Geflogen wurde klassenweise, also erst alle Turboprops, dann die …