Die Deutsche Meisterschaft in Bölsdorf 

Entgegen allen optimistischen Erwartungen waren nur 16 Teilnehmer vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2023 in Bölsdorf bei dieser Deutschen Meisterschaft für Jetmodelle dabei, um in insgesamt vier Klassen um den Titel zu kämpfen. Damit sind die Zeiten wohl endgültig vorbei, als man sich zu einer Jet Meisterschaft direkt anmelden musste, um überhaupt einen Platz im Teilnehmerfeld zu bekommen. Irgendwie ist zurzeit in der Szene die Luft raus und es ist verständlich, dass man sowohl von Vereinsseite als auch von Seiten des DMFV-Referenten Fred Blum enttäuscht war. Natürlich wurde vor Ort auch viel diskutiert, aber dazu später mehr. Schauen wir uns zunächst den Wettbewerb an.

In der Scale-Klasse war die gesamte deutsche Nationalmannschaft am Start. Galt es doch, sich mit diesem Wettbewerb schon für die Weltmeisterschaften 2025 in Finnland zu qualifizieren. Gleichzeitig war dieser Wettbewerb der letzte Leistungstest vor der Weltmeisterschaft im August in Italien. In der 20 kg-Klasse gab es bis auf eine Ausnahme keine neuen Modelle zu sehen. Heiko Gärtner flog mit seiner F-16, Frank Westerholt und Kimi Völker flogen ihre Aero L-39 ZA Albatros und Stephan Völker hatte seine Me 262 mit viel Aufwand nach einem Absturz repariert. Einzig Lukas Böhm, der als Newcomer eine Wildcard bei der WM hat, brachte eine große BAe Hawk an den Start und wechselte damit von der ursprünglich gemeldeten 15 kg-Klasse in die 20 kg-Klasse. Über den Grund des Modellwechsels soll er selbst berichten:

Am Mittwoch vor der Deutsche Meisterschaft hatte ich bei einem Trainingsflug mit meiner Hawk unmittelbar nach dem Start einen Turbinenabsteller. Bei der Landung im Feld wurden die Fläche, der Centertank und das Hauptfahrwerk stark beschädigt. Damit fiel das Modell sowohl für die Deutsche Meisterschaft als auch für die Weltmeisterschaft aus. Zufällig rief mich am selben Tag Marc Petrak an. Als er hörte, was passiert war, fragte er mich, ob ich nicht mit seiner großen Hawk am Wettbewerb und an der WM teilnehmen wolle, er würde mir das Modell zur Verfügung stellen. Als ich zusagte, hat er sofort Kontakt mit Sebastian Fuchs vom Red Bull-Team aufgenommen und mir den passenden Sender besorgt. Und schließlich hat mein guter Kumpel Sebastian Stark sein Auto zur Verfügung gestellt, damit ich den Flieger abholen konnte. Mit Marc Petrak war dann in Bölsdorf noch ein Trainingsflug möglich, bevor der zweite Flug direkt der erste Wertungsflug bei der Deutschen Meisterschaft war. Nach zwei weiteren Trainingsflügen war ich aber mit dem Modell vertraut. 

So weit also Lukas. Auf meine Frage nach dem fliegerischen Unterschied zwischen der kleinen und der großen Hawk antwortete er: »Das war der Umstieg vom Rennpferd auf den Linienbus!« An dieser Stelle ein großes Kompliment an Marc Petrak, denn diese Hilfe ist heute leider nicht mehr selbstverständlich!

In der 15 kg-Klasse ist Moritz Gärtner von der Hawk auf den Eurofighter gewechselt. Das Modell stammte noch von Burkhard Dotzauer und löste bei uns allen viele gute und wehmütige Erinnerungen aus. So ist unser Burkhard auch in diesem Jahr irgendwie wieder mit dabei. Frank Wegner flog seine bekannte DH 100 Vampire mit E-Impeller und Thomas Lenard seine ebenfalls bekannte TS-11 Iskra.

Die Flugleistungen aller waren gut bis sehr gut, allerdings war das kein echter Leistungstest im Hinblick auf die Weltmeisterschaft im August, da bei der Deutschen Meisterschaft nach einer …


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JetPower 5/2023.

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