F-104 Starfighter – Teil 2: Erstflug

Wie versprochen, hier ist nun der Bericht meines zweiten Erstflugs mit meinem F-104E Starfighter. Das »e« steht für Elektro, also Elektro-Impeller. Lange habe ich an diesem Konzept gearbeitet und viel Zeit investiert, ohne zu wissen, ob es erfolgreich sein würde. Kurz gesagt: Es ist sehr erfolgreich und gelungen, worüber ich sehr glücklich bin. Der lange ersehnte zweite Erstflug fand am Samstag, den 27.04.2024 auf unserer Homebase in Alpnach statt. Mit vollgeladenen Akkus begab ich mich zur Startaufstellung auf der Piste.

In diesem Moment gingen mir nochmals diverse Gedanken durch den Kopf. Was wird passieren? Wird er fliegen und wie wird er fliegen? Reicht die Leistung? Wie lange wird die Flugzeit sein? Meine Fliegerfreunde hatten mich schon am Morgen beim Zusammenbau des Modells gefragt: »Hast du gut geschlafen? Bist du nervös?« – die üblichen Fragen vor einem so besonderen Tag. Tatsächlich hatte ich sehr gut geschlafen und war nicht besonders nervös, eher ruhig. Doch plötzlich spürte ich eine gewisse Anspannung aufkommen. Ich sagte mir, es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder es klappt oder es klappt nicht. Und es klappte – und wie es klappte. Ich gab Vollgas und der Starfighter beschleunigte rasant. Nach etwa 150 Metern hob er ab. Bei einem Gewicht von knapp 30 kg benötigt es einige Beschleunigung, und am Boden erreichte der Impeller noch nicht seine maximale Leistung, daher die etwas längere Startstrecke.

Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Erstflug im Jahr 2019 mit einer Turbine. Damals wog das Modell vollgetankt etwa 27,5 kg und benö-tigte mit der JetCat 220er Turbine gute 100 Meter Startstrecke. Kaum abgehoben, beruhigte ich mich. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Erstflug im Jahr 2019 mit einer Turbine. Damals wog das Modell vollgetankt etwa 27,5 kg und benö-tigte mit der JetCat 220er Turbine gute 100 Meter Startstrecke. Kaum abgehoben, beruhigte ich mich

Im Verlauf des Fluges kristallisierten sich ein paar Punkte heraus, die ich hier erwähnen möchte:
1. Das Modell ist noch leicht kopflastig, obwohl ich den Schwerpunkt von früher übernommen habe. Möglicherweise sind kleine Ungenauigkeiten beim Einstellen aufgetreten. Für den nächsten Flug plane ich, den Schwerpunkt um etwa 5 mm wei- ter nach hinten zu verschieben. Nach Rücksprache mit Airworld wurde deutlich, dass der Schwerpunkt sogar um weitere 10-15 mm nach hinten verlagert werden könnte, ausgehend vom vorderen 6 mm Steckungsrohr. Diese hinteren Schwerpunkte wer- den auch von anderen bekannten Piloten verwendet, wie z.B. Trond Hammerstad

2. Die Querruder wirkten etwas schwach, was aufden reduzierten Ausschlag zurückzuführen war. Mit größerem Ausschlag fliegt das Modell nun perfekt.

3. Die Leistung des Antriebs für ein 30-kg-Modell ist gut, aber noch nicht optimal. Es gibt noch Poten- zial nach oben. Erste Abklärungen dazu sind bereits mit der Firma Schübeler im Gange. Möglicherweise ist mein selbst gebautes Schubrohr noch nicht opti- mal geformt. Laut Schübeler wäre der ideale Aus- lassdurchmesser etwa 148 mm, wobei dann auf den Nachbrenner-Ring verzichtet werden müsste, was nicht ideal ist. Eine Alternative könnte ein größerer Nachbrenner-Ring eines anderen Herstellers sein.

Der Starfighter hat bereits eine maximale Ge- schwindigkeit von etwa 225 km/h erreicht, was dem Original mit einer Geschwindigkeit von 900 km/h entspricht. Die tatsächliche geflogene Geschwindig- keit steht in starkem Kontrast zur Größe des Mo- dells. Dennoch entspricht die erzielte Leistung und Geschwindigkeit noch nicht ganz meinen Erwartun- gen. Es wäre wünschenswert, wenn der Starfighter etwa die gleiche Endgeschwindigkeit von rund 250 km/h erreichen könnte wie mit der Turbine.

4. Der Impeller und der Regler waren nach dem Flug erstaunlich kühl, also nicht am Limit, was sehr beruhigend ist und zeigt, dass eine optimale Abstimmung seitens Schübeler gefunden wurde. Christian Wileschek bietet die Möglichkeit, die Leis- tung des Impellers von aktuell ca. 15 kW auf 17 kW zu steigern. Aufgrund der Reserven des Impellers ist diese Erhöhung machbar und würde etwa 30A mehr Strombelastung auf den Regler und die …


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JetPower 4/2024.

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