Museumsflugzeugträger für trägergestützte Oldie-Jets
Dass man trägergestützte Jets in unseren Gefilden einmal im Original zu Gesicht bekommt
ist schon eine Seltenheit, Jets der 1950er oder 60er Jahre schon so gut wie gar nicht,
weder auf Airshow-Veranstaltungen noch Flugplätzen. Naturgemäß operieren trägergestützte
Jets vom Flugzeugträger aus, und das findet irgendwo auf unseren Weltmeeren statt.
Die Homebase und Heimat der Maschinen ist der Flugzeugträger.
Um von einem Flugzeugträger zu starten und auch wieder zu landen sind die trägergestützten Maschinen mit speziellen Vorrichtungen ausgestattet. Zum einen zählt dazu ein ausklappbares Verbindungsstück am Bugfahrwerk zur Kraftübertragung zum Katapultschlitten und zum anderen mit dem Fanghaken am Heck der Maschine. Das Startkatapult beschleunigt einen Jet je nach Typ auf der 200 Meter langen Startbahn auf ca. 260 km / h. Zum Einsatz kommen derzeit noch Dampfkatapulte, die bei den atomgetriebenen Trägern vom Sekundärsystem des Reaktors gespeist werden. In der Entwicklung für die neuen Flugzeugträger der US Navy der General R. Ford-Klasse ist das EMALS (Electromagnetic Aircraft-Launch System = Elektromagnetische Flugzeugstartsystem) das nach dem Prinzip des Antriebs einer Magnetschwebe-bahn arbeitet.
Das Landeverfahren auf einem Flugzeugträgerdeck erfolgt mittels des am Heck ausgefahrenen Fanghakens, der eines der vier quer über die Bahn gespannten Fangseile erfassen muss. Das Fangseil bremst z. B. einen 30 t-Jet in nur zwei Sekunden von 240 auf 0 km / h herunter. Die Rollstrecke des Jets beträgt lediglich um die 90 Meter. Das auf Spiegeln basierende optische Landesystem (Optical Landing System) unterstützt den Piloten eines anfliegenden Flugzeugs bei der Einhaltung des korrekten Landeanflugwinkels und führt ihn somit auf das Flugzeugträgerdeck. Über das Gerät und deren Funktionsweise kann man sich auf der Intrepid im Hangardeck informieren.
Die Vereinigten Staaten betreiben fünf Museums-Flugzeugträger, zwei an der Westküste, zwei an der Ostküste und einen am Golf von Mexico, wobei ich dem Intrepid Sea, Air & Space Museum in New York mehrmals einen Besuch abgestattet habe. Auf Grund der vielen Jet-Oldies ein lohnendes Objekt für einen Abstecher bei meinen USA-Geschäftsreisen. Ein besonderer Reiz ist die Location des Museums im Herzen von New York mit einer eindrucksvollen Kulisse der Wolkenkratzer im Hintergrund. Für den ambitionierten Modellflieger- und Bauer ein Ort der Inspiration und wertvoller Informationen für neue Bauprojekte. Allein schon auf einem richtigen Flugzeugträger zu stehen, ist für den Flugzeug-Enthusiasten ein erhebendes Gefühl.