Im Jahr 1986 nahm mich mein Vater nach einigen Überredungskünsten mit ins Kino. Mit meinen zehn Jahren war ich ja noch viel zu jung, um allein TOP GUN anzuschauen. Seinerzeit wusste ich noch nicht, welche Folgen dieser Film für mich haben würde! Nach diesem Kinoerlebnis war meine neue
Liebe geboren. Sie hieß Grumman F-14 Tomcat. Sie war groß, schwer, laut, zweisitzig, hatte einen
Fanghaken, konnte mit einem Katapult von einem Schiff starten, hatte bei der A-Version zwei eher
unsichere und unzuverlässige Triebwerke und vor allem hatte sie Schwenkflügel.
Das Modell
Nachdem mich der Flieger immer faszinierte und ich schon seit Jahren dem Modellflug und auch der Jetfliegerei verfallen bin, verfolgte ich sehr intensiv die Herstellerangebote. Auf der Seite von Skymaster Jets wurde ich nach langer Warterei fündig. Statt aber sofort zuzuschlagen, habe ich lieber einige Zeit diverse Foren gelesen. Auch und vor allem die in Übersee / USA, weil ich wusste, dass da sofort bestellt wird. Ich dachte mir »sollen die doch die Kinderkrankeiten ausstehen«. Diese Entscheidung war richtig und ein Jahr nach Erscheinen wanderte die F-14 Tomcat bei mir in den Warenkorb.
Out of the Box
Die beiden Kartons kamen unversehrt an, alle Teile weiss grundiert, unbeschädigt und komplett. Wieso weiss grundiert? Skymaster Jets macht grundsätzlich coole und auf den ersten Blick schöne Lackierungen. Bei genauerer Betrachtung fällt aber auf, dass viele Beschriftungen falsch oder am falschen Ort sind. Ebenfalls wurde zumindest bei meiner Version von vor drei Jahren noch relativ viel Spacheltmasse benötigt, um Übergänge an der Rumpfschale anzugleichen und Lunker zu füllen. Da damit auch sämtliche Blechstöße und Nieten zugespachtelt waren, sind die Flächen einfach plan und ein Weathering an diesen Stellen nicht möglich. Bei einem anderen Skymaster-Modell war die Oberfläche nicht so, wie ich sie haben wollte. Und genau so sah auch die Grundierung der F-14 aus. Sie hatte eine leichte Orangenhaut, weil die Grundierung meiner Meinung nach zu dick aufgetragen wurde.
Oberflächenbehandlung und Tuning
Ich habe das ganze Modell mit 600er und 800er Nassschleifpapier geschliffen, zum Teil bis aufs nackte GfK. Erst dann konnte man die Spachtelmassen und die verdeckten Nieten und Blechstösse sehen. Ich habe mir passende Werkzeuge gemacht und alle Nieten und Blechstösse nachgraviert. Alle Deckel wurden freigeschliffen oder nachgebaut. Es gingen einige Abende vorbei, das Resultat kannte ich noch nicht, aber war überzeugt, dass es sich lohnen würde. Zum Schluss wurde an den notwendigen Stellen noch einmal Haftgrund aufgetragen und leicht angeschliffen.
Auswahl der Komponenten und Gewichte
Skymaster Jets gibt an, dass der Antrieb mit zwei Turbinen zwischen je 100 bis 160 N liegen soll. Das Trockengewicht wurde mit 20 bis 25 kg angegeben. Die 5 kg Unterschied erklären sich durch die verschiedenen Tragflächen. Die leichten haben nur Flaps, die schwereren dagegen sind voll funktionsfähig und haben sowohl Vorflügel (Slats) als auch Spoiler. Ich wollte bei meiner Tomcat das volle Programm, also auch Luftbremse und öffenbare Kabinenhaube. Ich hatte noch eine …