Spezieller Servo-Test für eine besondere Anwendung

Über kein Modell habe ich so viele Berichte ge- schrieben wie über die große F-18 Hornet von Skymaster. Die »nicht« wirkenden Höhenruder bei ge- setzten Landeklappen waren der Grund dafür. Wie sicherlich viele von Euch habe auch ich in der Vergangenheit von ähnlichen Problemen bei Modellen wie der BAe Hawk gehört. Ich hatte mich damit ehrlich gesagt nie weiter beschäftigt und kannte nur die »allgemeine Meinung«, dass das Problem auf »Luftlöcher« bei gesetzten Klappen zu- rückzuführen sei, und dass deshalb das Höhenruder keine Wirkung mehr hat.

Anhand der F-18 Hornet habe ich festgestellt, dass es sich keineswegs um Luftlöcher handelt, son- dern um Verwirbelungen – ausgelöst durch die aus- gefahrenen Landeklappen –, die so stark sind, dass die Höhenruderservos nicht mehr genügend Kraft haben, diesen Druck der Verwirbelungen zu über- winden und sich deshalb schlicht und einfach nicht mehr bewegen! Fährt man in dem Moment die Lan- deklappen nicht sofort wieder ein, ist ein Absturz die logische Folge.

Auf den ersten Blick ist es verwunderlich, dass das auch bei vermeintlich starken Servos >30kg-cm passiert. Auf den zweiten Blick heißt das aber nur, dass diese Servos einfach nicht stark genug sind, um den Druck, den die ausgefahrenen Landeklap- pen verursachen, zu überwinden. Wichtig ist, wie dieser Test zeigen wird, dass die angegebene maxi- male Stellkraft der Servos darüber nichts aussagt!

WELCHE FLUGZEUGTYPEN NEIGEN ZU DIESEM VERHALTEN?

Meinen Recherchen zufolge haben alle Flug- zeuge, die ein solches Problem haben könnten, ein Pendelleitwerk. Problemauslösend sind die Luftver- wirbelungen, die durch große ausgefahrene Lan- deklappen verursacht werden. Ich habe für mich die Entscheidung getroffen: Pendelruder = extrem starke Servos – unabhängig davon, ob das Modell zusätzlich noch große Landeklappen hat oder nicht.

Ich selbst habe jahrelang eine große CARF-Models BAe Hawk geflogen. Verbaut waren dort »nur« zwei Futaba 30-kg-Servos. Ich hatte nie Probleme, den- noch fiel mir auf, dass diese Servos nach einem Flug wärmer waren als die anderen Servos. Das gleiche hat mein Freund Andreas – beim gleichen Flugzeug- typ – mit 2x JR8911 Servos festgestellt. Das bedeutet, dass die Belastung auf einem Pendelleitwerk grund- sätzlich höher ist als auf einem normalen Ruder.

Nach diesen Erfahrungen habe ich bei der nächs- ten BAe Hawk, die ich gebaut habe, Temperatursen- soren auf den Servos befestigt, um die Temperatur per Telemetrie permanent im Blick zu haben. Baut man aber entsprechend stärkere Servos ein, laufen diese …


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JetPower 4/2024.

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