F-104 Starfighter

Ein nicht ganz alltägliches Modell und der lange Weg zum zweiten Erstflug

»Die F-4 oder wie manche zu sagen pflegen, eines der schönsten Flugzeuge, die es je gab.« So oder ähnlich begann mein letzter Bericht in der JetPower 04/2016 über mein damaliges Projekt der Skymaster F-4 Phantom II mit zwei JetCat P100 Turbinen und der extrem aufwendigen Lackierung zu Ehren des berühmten Jagdfliegers Manfred von Richthofen. Die Fliegerstaffel Richthofen in Wittmund hatte diese Lackierung anlässlich des 50-jährigen Jubiläums auf die 37+03 lackiert. Die unzähligen Farbverläufe waren für mich als Lackier-Neuling eine sehr große Herausforderung. Das Ergebnis konnte sich jedoch sicher stehts sehen lassen. Nun, was hat das mit dem heutigen Artikel zu tun? Das damalige Ziel war es, einen hervorragenden bestehenden Bausatz von Skymaster Jets nochmals derart zu optimieren, dass einerseits zwei Turbinen der 100er Klasse von JetCat eingebaut werden konnten, und zum anderen das Gewicht um 1 – 2 kg zu reduzieren sowie gleichzeitig die Einbauten so zu platzieren, dass der Schwerpunkt im Flug immer am selben Ort bleibt. Wie man in der JetPower nachlesen kann, hat es funktioniert. Um das zu toppen, suchte ich eine neue Herausforderung, und um diesen Schritt zu erklären, muss ich kurz ein paar Jahre in die Vergangenheit zurückblicken. 

Mein Weg zur F-104

Eigentlich begann alles mit dem Satz: »Wollt Ihr nicht mal Jet fliegen?«, geäußert von Reto Senn im Frühling/Sommer 2010 bei uns auf dem Flugplatz Alpnach in der Schweiz. Reto war es, der uns mit dem Jet-Virus infizierte und dafür bin ich ihm heute noch dankbar. In der Folge baute ich mehrere Jahre fast nur noch Jetmodelle, insgesamt 10 Stück an der Zahl und war ein fleißiger Besucher der JetPower-Messe. Als im Jahr 2013 die Jet-WM in Meiringen stattfand, war das für mich ein absolutes Highlight. Meiringen liegt nur ca. 35km von meinem Zuhause entfernt, und so konnte ich damals jeden Tag vor Ort sein.  Als dann zwei Jahre später die Jet-WM 2015 in Leutkirch in Deutschland stattfand, war es ein weiteres Mal um mich geschehen. Das Modell von Thomas Gleissner, ein Starfighter F-104 von Airworld, hatte mich derart fasziniert, dass in mir der Gedanke »muss ich auch haben« wuchs.

Das Modell von Airworld im Maßstab 1:4 hat einen derartigen Detaillierungsgrad, wie ich es nur noch sehr selten auf gleichem oder höherem Niveau gesehen habe. Da war es wie gesagt um mich geschehen. Der F-104 Starfighter musste mein nächstes Projekt werden. In der Folge bestellte ich also meinen Bausatz bei dem Händler meiner Wahl, Franz Walti von Jet-Tech. Also hieß es nun, etwas zu warten, bis ich gegen Ende 2015 dann stolzer Besitzer eines F-104 Starfighters war. Die F-104 besitzt trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer Outlines, die zu 100% dem Original entsprechen, fantastische Flug- und Landeeigenschaften. Die Profile von Flügel und Höhenleitwerk sind ebenfalls 1:1 vom Original übernommen worden. Der Flügel misst an seiner dicksten Stelle gerade mal 27 mm! Am Randbogen sind es nur noch 12 mm! Das entspricht einer prozentualen Dicke von nur 3,375%. Der Radius an der Nasenleiste beträgt gerade einmal 1 – 2 mm – scharfkantig eben. Jeder Modellflieger weiß um die Faszination, die von diesem einmaligen Flugzeug ausgeht.

In der Folge baute ich also meine F-104, angetrieben von einer JetCat P-220, verteilt über etwas mehr als zwei Jahre. Schlussendlich war sie dann Anfang 2018 fertig gestellt und sollte endlich mal in die Luft. Leider dürfen wir in Alpnach, meiner Homebase, seit August 2012 keine Jets mehr fliegen. Und so wurde ich Mitglied im Modellflugverein Müllheim. Da meine F-104 vollgetankt aber etwas über 25 kg wog, hätte ich für einen Flug in Deutschland die Maschine abnehmen lassen müssen, was mir doch etwas zu aufwändig erschien. In der Schweiz liegt das Limit ohne Abnahme bei 30 kg. Und so wollte ich den Erstflug irgendwo in der Schweiz machen. Reto Senn half mir erneut, und ich durfte anlässlich der Schweizer Jet Meisterschaft 2019 in Vorfeld auf der AirBase in St. Stefan im schönen Simmental nahe Lenk, den Erstflug durchführen.

Der Erstflug verlief sehr erfolgreich und ich war von dem unglaublich präzisen Fluggefühl absolut begeistert. Ich kann dieses Modell jedem zu 100% und absolut ohne Einschränkungen ans Herz legen. Wenn beim Bau auf das Gewicht geachtet wird, ist auch die 25-kg-Grenze kein Problem.

Nach dem erfolgreichen Erstflug im August 2019 kam eine Zeit, wo ich die F-104 aus oben genannten Gründen nicht mehr fliegen konnte. Es ist verrückt, aber bis zum heutigen Tag bin ich die F-104 genau nur einmal geflogen. Die restliche Zeit habe ich die F-104 in unserem Wohnzimmer …


Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der
JetPower 3/2024.

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